Neue Verbindungen
Wenn man von der Römerzeit absieht, wo es in den besetzten Gebieten gebaute und durch Wartungstrupps unterhaltene Straßen gab, wurden im Gebiet des Deutschen Reiches erstmals in der Frankenzeit Brücken gebaut und Fernwege ausgebessert. Jetzt entwickelten sich auch in den Tälen zwischen den Orten an den Furten Verbindungsstraßen. Mit der Zunahme des Handels entstanden nun neue Verbindungen durch die Täler, wobei auch diese meist keine reine Talstraßen waren und abschnittsweise auch die alten Höhenstraßen nutzen.
Gebaute Straßen, sogenannte Kunststraßen, gab es im Deutschen Reich erst ab dem Ende des 18. Jahrhunderts. Doch die hatten zunächst eher Ähnlichkeit mit unseren heutigen geschotterten Wirtschaftswegen.
Die Spuren der alten Straßen
Die Spuren der alten Straßen, die wir heute noch in den Wäldern und Fluren, besonders an Steigungen, erkennen können, stammen überwiegend aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Die durch das Befahren ausgelöste Erosion spülte nach und nach Steine frei, die dann entweder hinunter rollten oder zur Seite gelegte wurden. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so oft mehrere Meter tiefe und breite Hohlwege.
Das Kontinuitätsprinzip
Aufgrund der Entwicklung der Fernwege von den Saumpfaden bis zu den mittelalterlichen und neuzeitlichen Straßenverbindungen und aufgrund der Ergebnisse der Straßenforschung der letzten rund 150 Jahre, geht man davon aus, dass die"günstigen" Verbindungen im Gelände zu allen Zeiten (mit Ausnahme der römischen Besatzungszeit und des heutigen Straßenbaus) genutzt wurden.
So nimmt man an, dass die keltischen Verbindungen durch unser Land von den Germanen, später von den Römern auf ihren Eroberungsfeldzügen, zur Völkerwanderungszeit und auch von den Franken bei ihrer nach Nordosten gericheteten Expansion genutzt wurden. Veränderungen gab schon: Doch eher in der Wertigkeit der Fernverbindungen durch die politischen Verhältnisse und durch den Handel.